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LEFKADA - Archäologisches Museum

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2020-07-08 2020-07-08 08.07.2020

Der Neubau des Kulturzentrums von Lefkada beherbergt eines der schönsten kleinen Archäologischen Museen Griechenlands.
Wenn auch die Sammlungsobjekte nicht zu den bedeutendsten der griechischen Antike gehören, so werden sie doch so reizvoll präsentiert und von so reichem Informationsmaterial, von Zeichnungen, Rekonstruktionen und Fotografien begleitet, dass die Besichtigung der klimatisierten Räume zu einem reinen Vergnügen wird.
Die bei den Ausgrabungen auf der Insel gefundenen Objekte stammen aus dem langen Zeitraum zwischen der paläolithischen Zeit (200.000-35.000 v. Chr.) und der Spätantike.
Saal D, den man als ersten besichtigen sollte, ist dem Andenken an Wilhelm Dörpfeld gewidmet, der zu Beginn des 20. Jhs. die ersten Ausgrabungen auf Lefkada durchgeführt hat; dort hat ihn auch sein Freund und Geldgeber, der deutsche Kaiser Wilhelm, besucht. Als er 1927 die Ergebnisse seiner Ausgrabungen vor allem im Bereich der Nekropole von Steno südlich von Nydri vorlegte, äußerte er die Theorie, dass das homerische Ithaka in Wahrheit mit Lefkada zu identifizieren sei. Die heutige Datierung der Funde Dörpfelds, von denen einige in diesem Saal ausgestellt sind, in die Stufe
Frühhelladisch II (um 2700-2300 v. Chr.) und nicht in späthelladische Zeit, die mit der mykenischen Kultur zusammenfällt (um 1500-1100 v. Chr.), zeigt allerdings, dass diese Vermutung unzutreffend ist. Unter den prähistorischen Funden, die in chronologischen Gruppen in Saal D ausgestellt sind und, abgesehen von Nydri, aus Karyotes, Livadia und Tsoukalades stammen, sieht man Lanzenspitzen aus Stein, Tongefäße und Scherben mit unterschiedlicher Dekoration, Terrakottastatuetten, Steinwerkzeuge sowie Bronzewerkzeuge und –waffen aus der Bronzezeit.
In Saal A werden, in thematische Gruppen gegliedert, Objekte präsentiert, die das tägliche Leben der Einwohner von Lefkada in historischer Zeit illustrieren.
Die Themen berühren den Grundriss der Stadt, die Privathäuser, den Transport der Grundnahrungsmittel (Öl, Wein, Brot), die Münzprägung, die Fischerei, die Weberei und die Musik. Zur letztgenannten Kategorie von Funden gehören die Bronzeschlüssel von Flöten, die einem Verstorbenen als Grabbeigabe mitgegeben worden sind, die Lyra, deren Klangkörper aus einem Schildkrötenpanzer besteht, und zwei Paare bronzener Zimbeln.
In Saal B, in dem die Heiligtümer und die Gottheiten thematisiert werden, die auf Lefkada verehrt worden sind, wie die Heiligtümer des Apollon Leukata und der Aphrodite Aineiada sowie die Nymphen-Höhle in Agia Kyriaki und die Asvospilia von Phryni, sind Terrakotten und Tontäfelchen ausgestellt, die von entsprechenden antiken Texten begleitet werden. Besonders hinzuweisen ist auf ein Siegel aus Chalzedon aus spätklassischer Zeit, auf dem der Raub der Europa dargestellt ist.
Im schön eingerichteten Saal C, der den Bestattungssitten gewidmet ist, sind vor allem Grabstelen und steinerne Aschengefäße ausgestellt.

Archäologisches Museum
Kulturzentrum der Stadt Lefkada
Ang. Sikelianou & N. Svoronou Str., Τ.Κ. 31100, Lefkada

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